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[Weihnachten im (Schuh)Karton] Teil 2: Adventskalender DIY

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Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier

dann steht das Christkind vor der Tür.

Und wenn das fünfte Lichtlein brennt,

dann hast du Weihnachten verpennt.

 

So oder so ähnlich könnte es mir irgendwann mal ergehen. Während in den ersten Dezembertagen alle ihre Haushalte schon festlich dekoriert, Plätzchen gebacken und Adventskränze gebastelt haben, hinke ich noch meilenweit hinterher. Bei mir stehen immer noch die orangen Lampionblumen und Kürbisse als Deko vor der Haustür, der Adventskranz entstand dieses Jahr in zehn Sekunden aus einem Teller, vier Kerzen und ein paar Tannenzweigen und Plätzchen habe ich bisher nur von anderen genascht anstatt selbst zu backen. Nachdem das schon alles nicht so wirklich zeitlich hinhaut bei mir, ist es auch nicht verwunderlich, dass ich euch erst sechs Tage nach Dezemberbeginn meinen diesjährigen Adventskalender vorstelle. Aber hey, pünktlich kann ja jeder ;) Seht es einfach als Inspiration für den Advent 2015.
 
 
 
 

Heute gibt es also die zweite „Weihnachten im Schuhkarton“-Idee. Übrigens entsprang diese rein meinen Gedanken und Inspirationen. Etwas Ähnliches habe ich bisher noch nicht gesehen. Vielleicht bin ich ja der Pionier in Sachen „Schuhkarton-Adventskalender“? Wer weiß. Das Grundprinzip ist eigentlich ganz einfach. Ein Schuhkarton mit einer Drehscheibe im Deckel, die euch den jeweiligen Dezembertag anzeigt. Somit ist der Adventskalender sehr platzsparend, da ihr quasi nur ein Türchen rumstehen habt anstatt 24 und den Adventskalender täglich neu auffüllen könnt. Daher wäre es ganz gut, wenn sich euer Adventskalender im selben Haushalt befindet. Außer ihr habt einen lieben Mitbewohner, Familienmitglied oder wen auch immer, der das tägliche Befüllen für euch übernimmt. Einfach zu transportieren ist er natürlich auch.

Die „Adventskalenderhülle“ ist jedenfalls recht günstig in der Anschaffung. Ihr braucht nur einen Schuhkarton, Geschenkpapier, farbigen und weißen Tonkarton, ein Stück festeren Karton (zum Beispiel vom letzten Amazon-Paket oder die Rückseite eines College-Blocks), Schere, Lineal, Tacker, Bleistift, Tesa, Klebstoff, eine Versandklammer und je nach Belieben zum Verzieren noch Watte, Glitzer etc.
 
 

Was ihr in den Adventskalender reinpackt bleibt euch überlassen. Auch je nach Größe eures Schuhkartons. Ob Süßes, Spielzeug oder Nützliches. Hier findet ne ganze Menge Platz. Ich habe mich wie schon letztes Jahr wieder für einen Lego Technik Adventskalender entschieden.

Und ich würde fast schon sagen, dass dieser Adventskalender auch gut in die Kategorie „Last Minute“ passt. Ich habe nämlich zwei Tage vor dem 1.12. damit begonnen und bin tatsächlich rechtzeitig fertig geworden. An einem Tag baute ich das Grundgerüst (Schuhkarton mit Geschenkpapier verkleiden, Drehscheibe basteln und im Kartondeckel anbringen) und am zweiten Tag kümmerte ich mich um die Gestaltung des Deckels und um den Inhalt. Der Inhalt hat bei mir am meisten Zeit in Anspruch genommen. Schließlich hatte ich mit über 700 einzelnen Lego-Technik-Teilen zu kämpfen, die auf 24 Tage aufgeteilt werden wollten. Wenn ihr euch eine ganz einfache Füllung vornehmt, dann solltet ihr den Adventskalender an sich locker in 4-5 Stunden basteln können.

So, das Grundlegende wäre dann ja geklärt. Los geht’s mit den einzelnen Schritten. Ich muss gestehen, dass ich am zweiten Tag nichts mehr fotografiert habe, da auch bei mir die Zeit knapp wurde. Aber ich denke ihr kriegt das auch ohne große Fotoanleitung hin ;) 

 
Schnappt euch als erstes euren Schuhkarton und ausreichend Geschenkpapier und packt diesen schön ein. An den Ecken ist das etwas tricky aber selbst nach einer langen, ermüdenden Autobahnfahrt hab ich das noch einigermaßen hinbekommen ;) Ihr seht, der Kartonaufdruck scheint bei mir noch ein wenig durch. Wenn ihr euren Schuhkarton nachher aber noch verziert, wird man davon nichts mehr sehen. Und sowieso stellt ihr ihn während der Adventszeit einfach in eine schummrige Ecke, dann fällt das gar nicht mehr auf.
 
 

Als nächstes habe ich mich dann schon ans Basteln der Drehscheibe gewagt. Ich muss ja gestehen, dass ich zu Anfang noch nicht so recht wusste ob das so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber es hat ohne Probleme geklappt. Ob man das Ganze eleganter lösen kann? Bestimmt. Aber ich hatte keine große Zeit um mir was zu überlegen und habe daher in Word ein Tortendiagramm mit 24 einzelnen Posten erstellt. Heraus kam die perfekte Aufteilung für meine Drehscheibe. Ohne PC geht das ganze natürlich auch, aber so fand ich es wesentlich bequemer. Ich hatte mir zunächst überlegt zwei Drehschreiben à 12 Tage zu gestalten, so dass die Zahlen größer werden, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Im Prinzip ist das aber auch möglich. Ihr müsstet dann nur nach der Hälfte der Zeit eure Drehscheibe austauschen. Auf den Fotos seht ihr übrigens gleich mehrere Ausdrucke dieser Vorlage. Das war nur zur Sicherheit, falls es nicht gleich auf Anhieb geklappt hätte. Ihr braucht für euren Adventskalender nur eine Drehscheibe wenn ihr die Variante mit 24 Tagen wählt.
 
 

 
Die Drehscheibe schneidet ihr dann erst mal aus und überprüft, ob sie von der Größe her in euren Karton passt. Wenn ja, kann‘s weiter gehen. Die Drehscheibe soll an einem Steg aus festerem Karton angebracht werden. Diesen Steg hab ich mir zunächst mal aus Papier gebastelt um Länge und Breite abzuschätzen. Bei mir war es genau die Länge einer DIN A4 Seite, also so um die 30 cm. Die Breite beträgt hier 4-5 cm. Ich hab dann testhalber schon mal die Drehscheibe mit der Versandklammer daran angebracht. Das müsst ihr aber nicht. Wenn ihr die richtigen Maße für euren Steg herausgefunden habt könnt ihr das ganze aus festem Karton nachbasteln. Mir kam da das Amazon Paket gerade recht und ich habe hier einfach meinen Teststreifen angelegt, kurz nachgezeichnet und ausgeschnitten. Wie ihr auf dem Foto seht muss das nicht mal schön oder akkurat sein. Es soll ja nur dem Zweck dienen und keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. An die Unterseite des Stegs bastelt ihr noch mit zwei kleinen Kartonresten jeweils links und rechts einen Abstandshalter, so dass die Drehscheibe später gut zu drehen ist und nicht hängen bleibt. Wenn ihr das habt, könnt ihr die Drehscheibe mit der beschrifteten Seite nach unten anbringen. Dafür wählt ihr am besten die Mitte des Kartonstegs. Hauptsache eure Scheibe kann sich frei drehen und stößt nirgends am Kartondeckel an.


 
 
 
 
Jetzt müsst ihr ein Loch im Kartondeckel platzieren, wo später dann die Drehscheibe den jeweiligen Tag anzeigen soll. Wenn ihr die Anzeige, wie bei mir, ungefähr in der Mitte haben wollt, legt ihr die Drehscheibe ganz unten am Deckelinneren an und markiert mit einem Bleistift das obere Ende eurer Drehscheibe. Ihr könnt auch mit einem Bleistift die äußeren Linien der „Kuchenspalte“ nachfahren und somit ganz leicht in den weichen Karton drücken. Hauptsache ihr erhaltet danach ein kleines Quadrat (oder Kreis), das gerade groß genug ist, um den jeweiligen Tag anzuzeigen. Ich hab dann einfach mal auf gut Glück ein Loch in den Karton gestochen und dieses ein wenig ausgearbeitet. Erst dann habe ich die Drehscheibe beschriftet und die Zahlen ganz oben am äußeren Rand angebracht. Zuerst mal nur mit Bleistift. Dann habe ich die Drehscheibe hinters Loch gehalten und überprüft ob die ganze Zahl sichtbar ist. Vor allem bei den zweistelligen Zahlen ist das wichtig. Bei mir war das Loch anfangs zu klein, daher habe ich es nochmal etwas vergrößert. Es muss auch noch nicht allzu schön aussehen, da wir das Loch später sowieso noch verzieren. Wenn ihr euch sicher seid, dass alle Zahlen gut sichtbar sind, könnt ihr sie mit einem Fineliner nachmalen, so dass sie schön kräftig zur Geltung kommen. Das Kartoninnere habe ich in der Zwischenzeit noch mit Watte ausgelegt, damit es nicht ganz so leer und langweilig wirkt. Zudem soll mein Adventskalender eine Schneelandschaft darstellen, da bot sich das gerade an. Ihr könnt die Schachtel natürlich auch leer lassen, ebenfalls mit Geschenkpapier auskleiden oder auch mit hübschen Servietten.

 
 
 
 
 
Den Steg mit der Drehscheibe bringt ihr nun am Kartondeckel an. Dabei müsst ihr schauen, dass ihr die richtige Höhe findet und hier nicht verrutscht, so dass eure Zahlen nach wie vor durch das Loch sichtbar sind. Das ist etwas umständlich und vier Hände sind hier sicher besser als zwei. Aber man kriegt es auch locker allein hin. Den Steg habe ich dann links und rechts mit einem Tacker befestigt. Die Nadeln sind am Kartonäußeren kaum zu erkennen. Nun habt ihr euer Grundgerüst schon fertig. Wenn ihr den Deckel aufsetzt werdet ihr sehen, dass die Drehscheibe etwas nach unten hängt und die Zahl vielleicht nicht mehr so gut zu sehen ist. Hier habe ich mir mit zwei kleinen Pattafixkügelchen ausgeholfen, die ich im Kartondeckel links und rechts des Loches angebracht habe. So könnt ihr die Drehscheibe ganz leicht daran festdrücken und trotzdem jeden Tag bewegen, ohne dass gleich etwas kaputt geht.
 
 
 
 
 

Nun geht es an die Gestaltung eures Adventskalender-Schuhkartons. Und hier seid ihr völlig frei in eurer Kreativität. Ich hatte mir irgendwie in den Kopf gesetzt, dass es ein Schneemann auf rotem Grund werden sollte. Gedacht, getan. Ich habe mir für den Schneemannkörper drei verschieden große Schüsseln aus der Küche genommen und diese auf weißem Papier abgezeichnet.  Den unteren Körperteil habe ich direkt angeklebt. Beim mittleren Körperteil habe ich erst noch eine Weile ausprobiert, wie groß das Loch sein muss, damit es die unschönen Schnittränder des Kartondeckels größtenteils verdeckt. Hier war ein 2 Cent Stück sehr hilfreich ;) Nachdem ich auch damit zufrieden war, wurde der mittlere Körperteil als auch der Kopf gleich angeklebt. Weil der arme Schneemann so nackig war bekam er noch Hut und Schal angezogen. Diese habe ich einfach auf die Schnelle frei Hand erstellt. Ihr könnt euch aber auch nach Vorlagen aus dem Internet umschauen. Schnell noch Augen, Rübennase und Mund aufgeklebt. Fertig war der Schneemann! Für den flauschigen 3D-Effekt habe ich dann noch Schneeflocken aus Watte angeklebt und auch am Boden etwas Schnee verteilt. Habt ihr schon mal festgestellt, dass das Drücken von Watte sich genauso anhört als würde man auf einem schneebedeckten Weg wandern? Herrlich. 


 

Dann bleibt euch nur noch den fertigen Adventskalender zu füllen. Bei mir kommt jeden Tag ein Säckchen mit 25 Lego-Technik-Teilen und etwas Süßes hinein. Den Adventskalender einfach am Abend vorher wieder frisch auffüllen.

 

Übrigens könnte ich mir auch sehr gut einen Schuhkarton mit grünem Geschenkpapier vorstellen, auf dem Rentier Rudolf mit der roten Nase prangt. In dieser könnt ihr nämlich perfekt die Anzeige unterbringen. Oder wie wäre es mit einem blauen Hintergrund und einem Sternenhimmel mit Glitzersternen und Sternschnuppen? Hier könntet ihr im Schweif der Sternschnuppe die Anzeige unterbringen. Oder wie wär‘s mit einem großen Weihnachtsbaum mit einzelnen Christbaumkugeln daran? Da findet ihr wirklich jede Menge Möglichkeiten.

 



So, jetzt könnt ihr euch die Anleitung fürs nächste Jahr abspeichern und dann vergessen. Aber vielleicht stolpert ihr ja nochmal bei der Google-Suche drüber ;)

 

 

Ich wünsch euch morgen einen schönen 2. Advent!




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