Damit es hier nicht ganz so ruhig auf dem Blog ist, beginne ich heute mal mit einer neuen Kategorie, nämlich dem „Travelguide“. Viel gesehen habe ich vielleicht noch nicht von dieser Welt, aber wenn, dann möchte ich euch natürlich daran teilhaben lassen und nicht nur Fotos, sondern vor allem Tipps und Erfahrungen rund um das Land oder die Stadt mit euch teilen. Meine All-Inclusive-nur-am-Strand-rumgammel-Urlaube sind daher davon ausgeschlossen ;) (Hier zeige ich euch aber natürlich trotzdem gerne Fotos davon.)
Jetzt geht’s aber mit dem ersten Travelguide los. Letztes Jahr zu fast genau dieser Zeit waren mein Freund und ich für vier Tage in der wundervollen Hauptstadt Österreichs, nämlich in Wien. Da ich schon ganz schön viel zusammengeschrieben habe, werde ich diesen Post aufteilen. Heute geht es daher erst mal mit grundlegenden Dingen los. Wieso überhaupt Wien, für wen ist diese Stadt etwas, wie kommt man am besten hin und wo kann man gut übernachten?
Dies sind natürlich nur meine eigenen Erfahrungen und ich bin sicher kein Profi was das Reisen angeht. Jeder hat andere Vorlieben was Anreise, Unterkunft, Sightseeing und Verpflegung während eines Aufenthalts in einem fremden Land oder einer Stadt angeht. Daher sollen dies nur Anregungen oder Tipps für diejenigen sein, die ebenfalls eine Reise dorthin planen und noch auf der Suche nach ein wenig Orientierung sind. Für weitere Tipps und Ratschläge bin ich natürlich dankbar und nehme diese gerne mit in meinen Travelguide auf.
Fangen wir also an…
Meine Freundinnen zum Beispiel konnten nicht verstehen wieso ich gerade einen Städtetrip nach Wien unternehme: „Da ist doch nix los, ist gar nicht so cool wie London oder New York, ist ja nur unser Nachbarland, wie langweilig…“ Und all solche Dinge durfte ich mir anhören. Wer nicht verstehen kann, dass jede Stadt auf dieser Welt ihren ganz eigenen Charme hat und es sich daher durchaus lohnt auch mal die Städte zu besuchen, die bei vielen nicht gerade als „cool“ und „aufregend“ gelten, für den ist ein Städtetrip mit viel Sightseeing und stundenlangem Umherwandern meist sowieso nichts. Wenn ich mich jedoch für eine Stadt entschieden habe, dann will ich davon auch so viel wie möglich sehen und habe daher meist einen ziemlich vollen Reiseplan.
Wieso nun also Wien?
Ich bin sowieso ein kleiner Österreich-Fan. Das war ich auch schon, bevor ich meinen halb-österreichischen Freund kennengelernt habe ;) Ich mag einfach Land und Leute und vor allem den wunderbaren Dialekt, da könnte ich stundenlang zuhören. Ich weiß natürlich nicht, ob das auf die Allgemeinheit der Österreicher zutrifft, aber ihre Mentalität ist beneidenswert. Immer die Ruhe selbst, total ausgeglichen und ja keine Hektik aufkommen lassen. Davon könnte ich mir ruhig mal ne Scheibe abschneiden. Und was man natürlich nicht vergessen darf, sind die vielen Köstlichkeiten, die es nicht nur in Wien, sondern in ganz Österreich gibt. Kulinarisch wird euch dort einiges geboten, aber dieser Aspekt steht bei mir sowieso auf jeder Reise im Vordergrund :)
Für wen eignet sich Wien?
Für alle, die auf Altstadt-Romantik und Sissi-Filme stehen. Die ehemalige Kaiserin und ihren Gemahl findet ihr in Wien sowieso an jeder Ecke. Und auch wenn ihr keine Sissi-Fans seid (so wie ich) gibt es noch genügend anderes zu entdecken. Am meisten fasziniert hat mich die wundervolle Architektur aus der Gründerzeit. Noch nie habe ich eine Stadt mit so großer Anzahl an gut erhaltenen Bauwerken vorgefunden. Wirklich an jeder Ecke findet ihr herrschaftliche Häuser mit den schönsten Verzierungen und in bester Erhaltung. Wie jede Stadt bietet Wien für Jung und Alt etwas. Mit dem Tiergarten Schönbrunn und dem Wiener Prater kommen Familien voll auf ihre Kosten, auch das Naturhistorische Museum wird (nicht nur) Kinder begeistern. Wer gerne in die Kaiser-Zeit zurückreist, für den empfiehlt sich natürlich ein Besuch im Schloss Schönbrunn. Und wer Köstlichkeiten und Gerüche aus der ganzen Welt in sich aufnehmen möchte, der muss unbedingt den Wiener Naschmarkt besuchen. Kunstliebhaber erfreuen sich am Kunsthistorischen Museum und sollten dafür einiges an Zeit einplanen, Pferde-Freunde an der Spanischen Hofreitschule, die ursprünglich nur der reiterlichen Ausbildung der Kaiserfamilie diente. Egal ob als Familie, Freunde, Single oder Pärchen – in Wien wird einem sicher nicht so schnell langweilig.
Für den Kurztrip hatten wir uns ziemlich spontan entschieden. Laut Reisebüro gab es keine günstigen Flüge mehr und mit dem Auto wollten wir auch nicht fahren, das hätte uns einfach zu viel von der sowieso schon kurzen Reisezeit geraubt. Also habe ich nochmal selbst im Internet gestöbert und habe zum ersten Mal eine Reise bei Expedia gebucht. Größere Reisen ins Ausland buche ich lieber nicht übers Internet, aber bereits den Städtetrip nach Hamburg hatten wir schon mal erfolgreich über Lidl-Reisen gebucht. Bei kleineren Städte-Trips kann ich das auf jeden Fall empfehlen. Gerade Expedia hat oft super Schnäppchen-Angebote. Wir haben pro Person 330 Euro für Hin-/Rückflug, drei Übernachtungen und eine Wien-Karte (Fahrkarte für die Öffentlichen Verkehrsmittel, gilt für 72 Stunden) gezahlt. Normalerweise liegt unser Budget für Städte-Trips bei max. 300 Euro pro Person, aber dieses Mal haben wir es leider nicht mehr günstiger bekommen. Ich bin mir sicher, wenn ihr früher nach solchen Angeboten schaut, findet ihr auch noch günstigere Flüge und Hotels. Zudem hatten wir das Pech, dass genau am Tag unserer Anreise „Wetten dass…“ in Wien ausgestrahlt wurde und unser Hotel fast direkt neben der Wiener Stadthalle lag, wo die Sendung ausgestrahlt wurde. Wahrscheinlich war das Hotel deshalb auch etwas teurer. Allerdings erfuhren wir erst im Flieger davon. Egal :) Wenn ihr den Städte-Trip ein paar Monate im Voraus plant, könnt ihr auch mal nach günstigen Zugverbindungen der Deutschen Bahn Ausschau halten. Hier gibt es das „Europa Spezial“-Ticket mit dem ihr in viele Städte in ganz Europa reisen könnt. Allerdings gilt auch hier: Je näher der Reisezeitpunkt rückt, umso teurer wird es. Meine Schwester hatte damals Glück und hat für die Hin- und Rückfahrt nach Wien rund 80 Euro bezahlt. Generell kann ich jedoch die Anreise mit dem Flugzeug nur empfehlen. Wir flogen damals von Stuttgart aus mit Austrian Airlines und landeten 1 Stunde und 25 Minuten später schon in Wien. Schneller geht’s wirklich nicht und der Service im Flieger war top für die kurze Zeit.
Wie komm ich vom Flughafen zu meinem Hotel?
Im Internet wird der CAT (City Airport Train) in Wien hoch angepriesen. Er ist ganz neu, hochmodern und bringt die Besucher schnell vom Flughafen in die Innenstadt. Die Nachteile: Vom Flughafen aus steuert er nur ein Ziel an und das ist der Bahnhof Wien Mitte. Lohnt sich also nur, wenn von dort aus zu- oder aussteigen möchtet. Außerdem fährt er auch nur alle 30 Minuten, deutlich seltener als die S7, die ebenfalls den Flughafen ansteuert. Die S-Bahn benötigt nur ein paar Minuten länger als der CAT, dafür könnt ihr überall zu- oder aussteigen und die Fahrt ist um einiges günstiger. Für die S-Bahn zahlt ihr One-Way 4,10 Euro, für den CAT pro Person 11 Euro.
Die Vienna-Card
Wie in vielen großen Städten gibt es auch in Wien eine, ich nenn sie mal „Touri-Karte“ :) Die Wien-Karte ist 72 Stunden gültig (ihr könnt sie hier schon im Voraus online bestellen, beim Reise-Anbieter mitbuchen oder in Wien direkt an den Ticket-Automaten lösen, oft auch in den Hotels). Die Karte gilt nur innerhalb Wiens (Zone 100), dafür könnt ihr aber mit allen öffentlichen Verkehrsmitteln, Tag und Nacht und so oft ihr wollt fahren. Aufpassen müsst ihr, wenn ihr mit dem Flieger ankommt! Der Flughafen liegt außerhalb der geltenden Zone! Daher am besten für die Fahrt vom Flughafen zum Hotel ein Einzel-Ticket kaufen. Die Wien-Karte hat außerdem den Vorteil, dass sie viele Vergünstigungen für Restaurants, Museen und weitere Geschäfte bietet. Schaut am besten hiermal nach, dort findet ihr alle Infos dazu. Ob sich die Karte für euren Aufenthalt lohnt, müsst ihr selbst entscheiden. Wenn ihr viel unterwegs seid und zusätzlich viele der Museen und Restaurants besuchen wollt, für die die Wien-Karte Vergünstigungen bereithält, ist sie sicher die richtige Wahl. Mit 19,90 Euro pro Person liegt man preislich in einem guten Rahmen. Viele sagen jedoch, dass man genauso gut ein Wochen-Ticket nehmen kann, das kostet (momentan) nämlich nur 15,80 Euro und gilt ebenfalls Tag und Nacht für die 100er Zone, also genau wie die Wien-Karte. Allerdings enthält sie natürlich keine weiteren Vergünstigungen.
Auf Expedia gab es eine riesige Auswahl an Hotels in Wien. Natürlich schaue ich immer, dass das Gesamt-Angebot recht günstig bleibt und für einen Städte-Trip benötige ich keine 5-Sterne Luxus-Suite mit All Inclusive. Was man braucht ist eine zentrumsnahe Lage, gute Anbindungsmöglichkeiten, ein sauberes Badezimmer, ein bequemes Bett und ein Frühstücksangebot im oder ums Hotel. Genau nach diesen Kriterien suche ich dann auch das Hotel aus. Super ist es natürlich noch, wenn es in der Nähe des Flughafens/Bahnhofs liegt, aber selbst wenn nicht, kommt man in Großstädten mit U-/S-Bahn schnell ans gewünschte Ziel. Wir entschieden uns für das Atlantis Hotel Vienna **** (Wurzbachgasse 21, 1150 Wien) und waren völlig zufrieden damit. Es liegt nur eine U-Bahn-Station vom Westbahnhof entfernt, dem zentralen Punkt der öffentlichen Verkehrsmittel, von wo aus ihr jegliche Sight-Seeing-Ziele problemlos erreichen könnt. Das Hotel liegt im selben Gebäude wie die Lugner-City, einer riesigen Shopping-Mall mit Kleidungsgeschäften, Supermärkten, Restaurants und einem Kino. Wir nutzten die Gelegenheit um uns im Supermarkt mit Getränken und Snacks einzudecken und nutzten auch einmal das Frühstücksangebot einer Bäckerei. Das war wirklich praktisch. Ansonsten ist das Hotel sicher nicht mehr das Neuste, aber das Badezimmer war schön und wir hatten eine große Handtuch-Heizung, was gerade im Winter praktisch war um die nassen Jacken und Schals zu trocknen. Das Bett war groß und bequem und es gab einen kleinen Fernseher. Mehr braucht man wirklich nicht. Alles war sauber und Checkin und Checkout verliefen problemlos. Am letzten Tag konnten wir unsere Koffer auch nach dem Checkout dort kostenlos stehen lassen um noch ein wenig durch die Stadt zu bummeln bevor es dann am Nachmittag wieder nach Hause ging. Das Frühstücksangebot im Hotel nutzten wir übrigens nicht. Für 14 Euro pro Person könnt ihr euch am Frühstücksbuffet bedienen. Wir haben allerdings lieber in verschiedenen Bäckereien gefrühstückt, da war es auch immer lecker und meist günstiger. (Leider hab ich kein besseres Foto unserer Unterkunft gefunden, das fotografier ich normalerweise immer als erstes, aber diesmal war das irgendwie nicht der Fall^^)
Für den Einstieg will ich euch nicht überfordern und den Post unnötig in die Länge ziehen ;) Freut euch daher zum Ende der Woche hin auf Teil 2. Da verrate ich euch nämlich leckere Restaurants und Cafés, erkläre euch, was es mit einem „Heurigen“ auf sich hat und dass es in Wien gar nicht so einfach ist, einen Kaffee zu bestellen ;)
War von euch schon mal jemand in Wien? Und interessieren euch überhaupt solche Travelguides?