Dieser Post geht nun über 600 Kilometer von zuhause entfernt online, nämlich von Hannover aus. Eigentlich bin ich nach der siebenstündigen Fahrt, dem vierstündigen Aufbau des Messe-Standes und dem anschließenden Abendessen total kaputt und möchte nun nur noch schlafen. Aber da ich euch den zweiten Teil meines Wien-Travelguides ja eigentlich schon Ende letzter Woche versprochen hatte, stelle ich diesen noch schnell ein. Eigentlich wollte ich ja noch ein paar Fotos einfügen, aber ich bin gerade wirklich zu müde das noch zu machen. Das hole ich aber noch nach, sobald ich wieder zuhause bin. Nun bin ich erst mal gespannt wie meine erste Messe-Woche ablaufen wird (unser Nachbar-Messestand soll morgen anscheinend eine richtig coole Eröffnungsshow abziehen) und hoffe, dass wir Freitag wieder gesund und munter nach Hause kommen (Wir müssen ja nur mit nem 3,5 Tonner, der über 6 Meter lang und 3 Meter hoch ist wieder nach Hause fahren und machen uns jetzt schon in die Hosen deswegen, bei der Hinfahrt heute hatten wir zum Glück einen Fahrer!).
Viel Spaß nun also mit meinem zweiten Teil, bei dem ihr heute tolle Tipps erfahrt, wo es sich in Wien ganz besonders lecker essen gehen lässt. Außerdem sind einige Geheimtipps von einem echten Wiener mit dabei, die man als Tourist sicher nicht so schnell finden würde. Fast alle wurden von mir selbst ausprobiert und ich kann sie guten Gewissens an euch weiterempfehlen. Ich hoffe ihr habt schon gut gegessen, ansonsten könnte euch danach vielleicht der Magen knurren ;)
Viel Spaß nun also mit meinem zweiten Teil, bei dem ihr heute tolle Tipps erfahrt, wo es sich in Wien ganz besonders lecker essen gehen lässt. Außerdem sind einige Geheimtipps von einem echten Wiener mit dabei, die man als Tourist sicher nicht so schnell finden würde. Fast alle wurden von mir selbst ausprobiert und ich kann sie guten Gewissens an euch weiterempfehlen. Ich hoffe ihr habt schon gut gegessen, ansonsten könnte euch danach vielleicht der Magen knurren ;)
Frühstück
Zum Frühstück gingen wir, wie schon oben gesagt, meist in eine Bäckerei am Bahnhof oder auch mal in eine Bäckerei in der Lugner City. Schließlich war das wie Frühstücken im Hotel, es war ja nur wenige Meter von uns entfernt. Im Westbahnhof waren wir zwei Mal in der Bäckerei Ströck (Westbahnhof-Europaplatz, Ebene 0, Shop 0.19), die haben nicht nur leckere Plunderstücke sondern auch sonntags geöffnet und ein Gratis-WLAN (wer eins braucht).
Zu Mittag hatten wir meist nur eine Kleinigkeit, da wir ja ständig unterwegs waren. Allerdings kann ich euch folgende Plätze empfehlen:
Café Alt Wien Bäckerstraße 9, 1010 Wien (Innenstadt)
Die Adresse haben wir von einem waschechten Wiener bekommen, also quasi ein Geheimtipp und als Tourist würde man an dem unscheinbaren Lokal (es wirkt von außen wie eine heruntergekommene Kneipe) sicher vorbeigehen. Es liegt auch ein bisschen versteckt und wir haben es dann ganz zufällig gefunden. Das Lokal ist vor allem eine Anlaufstelle für Künstler, Schriftsteller und Journalisten aber auch für viele Studenten. Es ist definitiv nicht das typische Wiener Kaffeehaus, das man sich sonst vorstellt. Der Gastraum ist eher abgedunkelt, die Tische und Stühle sind aus altem, dunklem Holz und die Wände sind voll mit Plakaten von Konzerten und Veranstaltungen (siehe Foto oben). Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb ist die Atmosphäre unglaublich gemütlich. Außerdem gibt es dort laut Aussage meines Bekannten „das beste Gulasch von ganz Wien“. Und ich muss sagen - da hatte er nicht Unrecht. Das Gulasch war wirklich unglaublich lecker und gerade bei kalten Temperaturen draußen wärmt euch dieses Gulasch wieder von innen auf. Unbedingt probieren wenn ihr da seid!
Restaurant im Naturhistorischen Museum (Burgring 7, 1010 Wien)
Falls ihr wie wir das Naturhistorische Museum besucht, lohnt sich auch dort ein Besuch im Restaurant. Ihr bekommt hier eine kleine Auswahl an Snacks und warmen Mahlzeiten, meine Suppe war wirklich sehr lecker und der Preis angemessen. Am besten war jedoch das Ambiente. Ihr sitzt unter einer riesigen, wunderschön verzierten Glas-Kuppel inmitten eines hoheitlichen alten Gebäudes. Wenn ihr etwas Zeit habt, bleibt dort ruhig eine Weile sitzen und genießt bei einer Wiener Melange (Kaffee mit Milch) die wundervolle Bauweise des Museums.
Würstelstand am Hohen Markt (so in Google Maps eingeben, dann findet ihr ihn gleich)
Wenn ihr gerade in der Innenstadt oder in der Nähe des Stephansplatzes seid, dann lohnt sich ein Besuch bei diesem Würstelstand. Dies war ebenfalls wieder ein Geheimtipp meines Bekannten aus Wien. Würstelstände gibt es eigentlich sowieso an jeder Ecke aber bei diesem hier soll es ganz besonders lecker schmecken. Vergleichen kann ich das leider nicht, da wir nur bei diesem Würstelstand waren, aber lecker war es auf jeden Fall. Seid mutig und probiert auch einen Pferde-Leberkäs (in Wien eine Delikatesse), der war wirklich gut und schmeckt kaum anders als ein normaler Leberkäs. Auch die „Eitrigen“ (Käsekrainer) mit frischem „Kren“ (Meerrettich) sind zu Empfehlen und dazu lohnt sich noch ein „16er Blech“ (Ottakringer Bier aus der Dose, die Brauerei steht im 16. Bezirk, daher die Bezeichnung) und somit hättet ihr euch einen typischen Wiener Imbiss gegönnt.
Restaurant Hinterholz (Rotenturmstraße 12, 1010 Wien)
Ein weiterer Geheimtipp, denn auch dieses Restaurant ist eher unscheinbar. Hier verirren sich nur wenige Touristen hin und ihr werdet daher fast nur einheimischen Flair und tiefsten österreichischen Dialekt vorfinden. Und neben all dem gibt es natürlich auch typisch österreichische Schmankerl. Wer mal ein Mega-Wiener-Schnitzel essen möchte, dem kann ich das Hinterholz dafür auf jeden Fall empfehlen. Ihr solltet den ganzen Tag über am besten nichts gegessen und einen riesigen Hunger haben, denn die Schnitzel sind mega :D Wenn ihr das Wiener Schnitzel bestellt bekommt ihr einen Teller mit Pommes, etwas Salat und jetzt kommt‘s – drei (!!!) riesigen, fast tellergroßen Schnitzeln vorgesetzt. Da wünsch ich nur Guten Appetit und Viel Glück, ihr werdet‘s brauchen ;) Auch sonst findet ihr auf der Speisekarte viele typische Gerichte für Österreich und das alles zu sehr humanen Preisen. Das Lokal ist klein und urig, sehr schummerig und ganz rustikal eingerichtet. Definitiv für einen kalten Winterabend zu empfehlen. Eventuell vorher reservieren, das Hinterholz ist von den Einheimischen immer gut besucht.
Heurige in Stammersdorf (z.B. Weingut Gerhard Klager Stammersdorferstraße Nr. 14 oder Heuriger Wieninger
Wenn ihr in Wien seid, ist der Besuch eines Heurigen eigentlich Pflicht. Zur Erklärung: Der Heurige an sich ist ein Ausschanklokal für den eigens angebauten Wein (Heuriger wird auch der Wein des aktuellen Jahrgangs genannt) und zeichnet sich daher durch eine gemütliche Atmosphäre, guten Wein und noch besseres Essen aus. Das Essen gibt es als Buffet und in einem typischen Heurigen werdet ihr hier Kümmelbraten, Kartoffeln, Salate, Knödel, Backhendl, frisches Brot und noch einige andere Köstlichkeiten vorfinden. Dazu gibt es natürlich den hauseigenen „Heurigen“ (also den aktuellsten Wein) und wenn ihr Glück habt ein nettes Gespräch mit dem Gastwirt :) Die Heurigen haben übrigens nicht das ganze Jahr über geöffnet. Meist gibt es eine Winterpause aber ihr könnt im Internet nachschauen welche Heurigen geöffnet haben. Die typischen Touri-Heurigen findet ihr im Wiener Vorort Grinzing. Diese sind mit Touristen überladen, ganze Busgesellschaften werden täglich angekarrt und es ist dementsprechend voll und laut. Daher wieder der Geheimtipp meines Bekannten: Wenn ihr noch einen echten Heurigen besuchen wollt, dann fahrt mit der S-Bahn nach Stammersdorf raus. Dazu solltet ihr allerdings etwas Zeit einplanen, da ihr von der Innenstadt aus gut 45 Minuten Fahrzeit und noch etwas Fußmarsch vor euch habt. Dafür findet ihr dann in Stammersdorf eine Straße vor, an der ein Heuriger neben dem anderen liegt und ihr euch nur noch für einen entscheiden müsst. Empfehlen kann ich euch
Weingut Gerhard Klager, Stammersdorferstraße Nr. 14, 1210 Wienoder
Heuriger Wieninger Stammersdorferstraße 78, 1210 WienAnfahrt z.B. mit der U6 bis Floridsdorf, dann mit der Straßenbahnlinie 31 nach Stammersdorf und zu Fuß die Stammersdorferstraße entlang bis zum gewünschten Heurigen.
Wir waren damals im Weingut Gerhard Klager, der jedoch mit der Nummer 14 ganz am anderen Ende der Straße liegt und ihr daher nochmals gut 10 Minuten Fußmarsch vor euch habt. Ihr könnt aber auch jeden anderen Heurigen ausprobieren. Wir waren an einem Sonntagabend, es war sehr ruhig und bis auf den Stammtisch mit einigen älteren Herrschaften nicht besetzt. Wir wurden aber sehr freundlich vom Gastwirt begrüßt und dieser setzte sich schließlich auch zu uns und erzählte uns ein wenig über die Gepflogenheiten des Heurigen. Wer also mal mit den Wienern plaudern will und auf eine familiäre Atmosphäre setzt, dem kann ich einen Heurigen in Stammersdorf nur empfehlen. Wem der Weg bis dorthin zu weit ist und im Heurigen lieber von Italienern und Japanern anstatt von Einheimischen umgeben sein möchte, dem tut’s sicher auch der Touri-Heurige in Grinzing ;)
Café Diglas (Wollzeile 10, 1010 Wien)
Auf der Suche nach einem klassischen Wiener Kaffeehaus landeten wir im Café Diglas. Übrigens wurde es von der UNESCO als Immaterielles Nationales Kulturerbe anerkannt. Ein Besuch lohnt sich also auf jeden Fall. Die Räumlichkeiten sind wunderschön eingerichtet, mit samtroten bequemen Sofas und funkelnden Kronleuchtern. Von Frühstücksangeboten, über fünf verschiedene Mittagsmenüs (die täglich neu kreiert werden) bis hin zu den Klassikern wie der Sachertorte und dem Apfelstrudel – hier wird jeder fündig. Ab 19 Uhr gibt es übrigens Live-Musik am Klavier und ihr könnt so ganz entspannt den Tag ausklingen lassen. Übrigens ist es für uns Deutsche in Österreich nicht ganz so einfach einen normalen Kaffee zu bestellen. Bezeichnungen wie „Verlängerter“, „Einspänner“ oder „kleiner Brauner“ bringen uns aus dem Konzept. Wer sich schon mal vorbereiten will, kann hiernachlesen um welche Art Kaffee es sich dabei handelt. Eine der bekanntesten Spezialitäten ist die „Wiener Melange“ und ist bei uns mit dem Cappuccino zu vergleichen. Damit könnt ihr eigentlich nichts falsch machen.
Zur Info: Die folgenden zwei Lokale habe ich nicht persönlich besucht, sie wurden mir aber ebenfalls von meinem Wiener Bekannten empfohlen. Daher gehe ich mal davon aus, dass sie auch gut sind :)
Strandcafé Wien (Florian-Berndl-Gasse 20, 1220 Wien)
Das Strandcafé lohnt sich vor allem bei einem Besuch im Sommer. Es liegt direkt an der alten Donau und ihr könnt von der schönen Außenterrasse einen herrlichen Blick auf die Skyline der Unocity genießen. Außerdem ist das Lokal für seine Spezialitäten vom Holzkohlegrill bekannt. Hier soll es übrigens die besten Spareribs überhaupt geben. Wer gerne Fleisch isst, sollte bei einem Wien Besuch mal hier vorbeischauen ;) Natürlich ist auch für die Vegetarier gesorgt und zum Nachtisch könnt ihr euch noch einen leckeren Schoko-Nuss-Palatschinken oder den klassischen Apfelstrudel bestellen. Verhungern wird hier sicherlich niemand.
Wer abends noch gemütlich etwas trinken gehen möchte…
…der wird sich im Bermudadreieck gut aufgehoben fühlen. Dieses liegt im 1. Bezirk direkt am Schwedenplatz und hier reiht sich eine Bar an die nächste. Mir wurde z.B. das „Krah Krah“ (Rabensteig 8, 1. Bezirk Wien)empfohlen, das erste Wiener Bierspezialitätenlokal in dem ihr euch durch gut 50 verschiedene Biersorten probieren könnt. Unter der Woche herrscht hier eher eine gesellige Atmosphäre, am Wochenende ist dann schon mal Partystimmung angesagt. Mittags gibt es übrigens preiswerte Menüs und natürlich typische Hausmannskost.
Zu den anderen Bars und Lokalen in Bermudadreieck kann ich euch leider nichts sagen. Probiert einfach mal ein paar aus, ich denke, dort ist für jeden die passende Lokalität dabei.
Der nächste (und wahrscheinlich letzte) Teil zum Thema Sightseeing wird wahrscheinlich erst etwas später online kommen. Als nächstes gibt es nämlich noch den Monatsrückblick zum März und irgendwie ist dieser Monat mal wieder nur so an mir vorbeigerast. Geht es euch auch so?
Kennt ihr das ein oder andere vorgestellte Lokal oder habt ihr vielleicht noch leckere Tipps für die Wiener Gastronomie?
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