So lange war ich glaub noch nie abstinent hier auf meinem Blog. Anfang Juni der letzte Beitrag. So viel ist in der Zwischenzeit passiert. Jetzt haben wir schon Ende August. Sommerende. Man merkt, dass die Nächte wieder kühler werden, die Tage kürzer. Der Herbst naht schon mit großen Schritten. Und ich frage mich seit Wochen wie ich weitermachen will. Hier, mit dem Blog.
Vor knapp vier Jahren im Oktober habe ich ihn gegründet. Aus einer Laune heraus. Weil ich da überhaupt erst erfahren habe, was ein Blog ist und schließlich auch angefangen habe, fleißig Blogs zu lesen. Irgendwann hatte ich dann auch Bock darauf. Ein paar Texte schreiben, Bildchen dazu einstellen. Ganz laienhaft mit meinem alten Handy aufgenommen. Zum Teil viel zu dunkel, verwackelt, unscharf. Anfangs wollte ich am liebsten jeden Tag etwas posten. Ich konnte es gar nicht abwarten den nächsten Eintrag zu veröffentlichen, wollte aber nicht zu viel hintereinander einstellen. Dabei ging es doch sowieso nur um total banale Alltäglichkeiten. Und Leser hatte ich anfangs ja auch keine. Viele Leser waren es ja sowieso nie. Zumindest wenn man nach den Follower-Zahlen geht. Auch wenn ich mich nach wie vor über jeden einzelnen riesig freue! Und die Seitenaufrufe? Zu meinen Hoch-Zeiten waren es vielleicht mal um die 300 am Tag. Inzwischen sind es maximal noch zwanzig. Sogar mein Bau-Blog hat täglich immerhin um die 100 Aufrufe. Aber kein Wunder, hier passiert momentan ja auch nicht sehr viel.
Woran das liegt? An mir. An der Zeit, die fehlt und die ich falsch einteile oder verplempere. Und an der Motivation, die in letzter Zeit so gar nicht mehr vorhanden ist. Ich denke zwar ständig: Das und das musst du unbedingt verbloggen! Mal wieder ein Rezept, ein paar schöne Fotos. Aber mache ich es dann? Nein. Die Lust fehlt mir momentan komplett. Mich aufzuraffen etwas zu schreiben, etwas online zu stellen. Wenn ich doch weiß, dass ich es eigentlich sowieso nur für mich mache.
Und es liegt auch am Blog selbst. Er gefällt mir nicht mehr. Ich bin älter geworden. Erwachsener würde ich nicht sagen. Ich glaube, ich werde nie erwachsen :) Und trotzdem. Mein Blog gefällt mir einfach nicht mehr. Das Design, die Farben, die viel zu kleine Schrift. Es ist keine Struktur dahinter, keine Regelmäßigkeit, keine Ordnung. Ich, die es doch sonst so aufgeräumt und strukturiert mag. Aber damals, da eröffnete ich den Blog einfach ohne Wissen, wie so etwas überhaupt richtig funktioniert. Was es alles zu beachten gibt, welche Möglichkeiten es für das Design gibt. Dabei liebe ich es doch selbst, wenn einfach alles harmonisiert, perfekt zusammen passt. Die Farben, die Texte, die Themen. Der Name. Damit war ich nie wirklich zufrieden bei meinem Blog. Habe daher auch nie jemandem aus meinem Umfeld verraten, was ich mache. Es war mir nie gut genug, nie perfekt genug. Fast schon unangenehm, peinlich.
Und dennoch, ich kann es nicht sein lassen. Ich will einfach nicht. Noch nicht. Nichts mehr schreiben? Keine Fotos mehr online stellen? Andere, Fremde aus dem Netz, nicht mehr an meinem Leben teilhaben lassen? Irgendetwas würde fehlen. Und daher überlege ich schon seit längerem, was ich nun machen soll. Mir schwebt vor, Firefly stillzulegen. Die Seite online zu lassen, aber nichts mehr zu schreiben. Nochmal völlig neu anzufangen. Dieses Mal mit etwas mehr Erfahrung. Ein anderer Anbieter, ein neuer Name, ein neues Design. Schlichter, reifer. Auch erwachsener? Mal sehen. Neue Themen? Ich weiß es noch nicht. Vielleicht ein Mix aus Einrichtungsideen, Rezepten, Reisen, Alltagskram. Das Schwerste wird aber überhaupt der Neuanfang. Wo fängt man denn überhaupt an? Welcher Anbieter ist gut? Wo kann man selbst viel dran rumbasteln? Erst mal muss ich mich sowieso wieder in HTML einlesen. Allgemein mal wieder alles auffrischen. Mir überlegen, in welche Richtung das Ganze führen soll. Wie kriege ich es hin, einen Blog zu führen, der mir selbst zu 100 Prozent gefällt. Auf den ich stolz sein kann. Bei dem es mir wieder Spaß macht, mich zuhause an den Rechner zu setzen und Blog-Einträge zu schreiben. Und selbst wenn ich dann wieder nur wenige Leser hätte, wäre wenigstens ich selbst zufrieden mit dem was ich da tue. Am wichtigsten wird sicher auch mein Zeitmanagement. Mal endlich regelmäßiger zu bloggen. Und wenn es nur einmal in der Woche wäre. Das wird sicherlich eine große Herausforderung. Die Arbeit, das Haus, der Garten, Familie und Freunde, Hobbies, Freizeitstress. Das alles nimmt viel Zeit in Anspruch. Bleibt mir da noch genügend Zeit für einen neuen, regelmäßig geführten Blog? Das wird sich wohl herausstellen. Erst mal, muss wie gesagt der Anfang gemacht werden. Und das ist ja bekanntlich immer am Schwersten. Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich keine Ahnung habe, ob das überhaupt alles so klappt, wie ich mir das vorstelle. Wer weiß, vielleicht verläuft diese ganze Idee auch einfach im Sande. Aber ich will es zumindest versuchen. Nichts unversucht lassen. Die Herausforderung wagen. Challenge accepted.
Und was passiert solange hier? Mal sehen. Vielleicht kommt noch der ein oder andere, kleine Post online. Übungsaufgaben quasi. Kurze Lebenszeichen.
Und ansonsten kann man mich immer noch auf Instagram bespitzeln. Da bin ich inzwischen relativ fleißig unterwegs. Mal wieder so eine Sucht-App. Schlimm. Gut, dass ich mich nie an Facebook gewagt habe. Wer weiß, wie das sonst ausgeartet wäre.
Tja, wie dem auch sei: Ihr hört von mir. Mit oder ohne neuem Blog.